Marienwerder
Zur Baugeschichte:
Durch einen Erlaß des preußischen Königs, Friedrich 11., entstand zwischen 1754/55 das Dorf Marienwerder als eine Spinnerkolonie. Hundert Jahre später am 3. Mai 1854 erfolgte die Grundsteinlegung der Kirche. Einige Bewohner des Ortes waren seinerzeit gegen den Kirchenbau.
Folgende Anekdote ist in diesem Zusammenhang überliefert:
Einige waren deshalb gegen den Kirchenbau, weil sie meinten, keinen Durchblick mehr von Ost nach West und von Nord nach Süd zu haben. So wurden dann des nachts die Mauersteine wieder entfernt, die man am Tage aufgemauert hatte. Schließlich setzten sich die Befürworter des Kirchenbaus durch und am 19. Dezember 1855 wurde die Kirche feierlich eingeweiht.
Sie wurde in neogotischem Stil mit Backsteinen errichtet. Das Kirchenschiff hat seitlich (Nord und Süd) je fünf hohe spitzbogige Fenster. Die Apsis im Osten ist fünfseitig. Der westwerkartige Turm hat an allen vier Seiten gepaarte Schallöffnungen. Auf der Turmspitze ist ein Kreuz angebracht.
Im Innern hat die Kirche eine giebelartige Balkendecke und eine Westempore, unter der sich seit 1959 die beheizbare Winterkirche befindet
Zur Ausstattung:
Die gesamte Ausstattung datiert aus der Gründungszeit der Kirche.
Die Apsis hat fünf hohe spitzbogige Fenster. Das mittlere Fenster ist buntbleiverglast. In der Apsis steht der Altar, der von einem relativ hohen Kreuz geschmückt wird.
Die hölzerne Kanzel steht links (nordöstlich) vor dem Apsisbogen und wird von einer gedrungenen Säule getragen.
Die Orgel, die auf der Westempore ihren Platz hat, wurde im Jahre 1874 vom Berliner Orgelbaumeister Albert Lang erbaut. Die Kosten für den Orgelbau betrugen seinerzeit 700 Taler. Die Orgel ist mit einem Manual, Pedal und elf Registern ausgestattet.
Im Jahre 1998 wurden alle Kirchenfenster saniert und mit einer entspechenden Verdrahtung gegen Steinschlag gesichert. Außerdem wurden im Turm der Schwamm beseitigt und (1999) ein Sozialtrakt eingerichtet. Eine Neueindeckung des Kirchenschiffs ist für dieses Jahr noch geplant.